Requirements Engineering

Alles, was Sie wissen müssen

Von Yannis Bouverat | UX/UI Designer, Co-Founder

03.03.2025

11 min

Unter dem Begriff des Requirements Engineering fasst man die vollständige Dokumentation, Definition und Verwaltung von spezifischen Anforderungen zusammen, die mit der Entwicklung eines neuen Produkts oder einer neuen Software einhergehen. Dabei ist das Requirements Engineering ein fester Bestandteil des gesamten Entwicklungsprozesses, um in jedem Schritt den Anforderungen der Nutzer, Stakeholder und des entwickelnden Teams gerecht zu werden.

Unternehmen, die auf Requirements Engineering setzen, profitieren so nicht nur durch eine langfristig verbesserte Qualität beim Endprodukt, sondern auch von einer gesteigerten Effizienz während der gesamten Umsetzung – bis hin zu einer besseren Nutzerzentrierung bei allen Inhalten. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen detaillierten Leitfaden rund um Requirements Engineering an die Hand geben, der den Schwerpunkt klar auf Methoden, Prozesse und Tools legt.

Für die Umsetzung stehen wir als Requirements Engineering Experten an Ihrer Seite und unterstützen Sie mit unserer jahrelangen Expertise Schritt für Schritt dabei, mithilfe dieser Methode ein nutzerfreundliches und durchdachtes Endprodukt zu gestalten. Werfen Sie auch einen Blick auf unsere Services, um einen Überblick über unsere Angebote und Leistungen zu erhalten.

Was ist Requirements Engineering?

Der Begriff des Requirements Engineerings beschreibt einen detaillierten Entwicklungsprozess, der die Definition, Dokumentation und Verwaltung bei der Produktentwicklung umfasst. Insbesondere bei der Erstellung von Software und IT-Lösungen wird das Requirements Engineering eingesetzt, um die Rahmenbedingungen an das Endprodukt mit den Anforderungen der Stakeholder zu verbinden. Die Methode zielt darauf ab, innerhalb des Entwicklungsteams ein detailliertes Verständnis für die Anforderungen der Nutzer zu schaffen. So begleitet das Requirements Engineering das Team von der ersten, undefinierten Idee bis hin zur Umsetzung des konkreten Endprodukts in allen Detailbereichen. Das Ziel ist es, die bestmögliche Zustimmung aller Beteiligten sicherzustellen und so zu einem fertigen Produkt zu führen, das gut angenommen wird.

Die Kernaufgaben des Requirements Engineering befassen sich mit den Anforderungen des Teams und der Nutzer:

  • Klarheit schaffen: Alle Anforderungen an das Endprodukt müssen klar definiert und formuliert werden.

  • Vollständigkeit sicherstellen: Alle wichtigen Anforderungen müssen zusammengetragen und erfasst werden.

  • Nachvollziehbarkeit: Im gesamten Entwicklungsprozess müssen die Anforderungen berücksichtigt werden.

  • Messbarkeit: Die Anforderungen, aber auch die Frage, ob sie erfüllt werden, müssen messbar und testbar gestaltet werden.

  • Relevanz prüfen: Alle Anforderungen müssen mit einem Mehrwert für das System oder seine Nutzer einhergehen.

  • Umsetzbarkeit: Alle Anforderungen müssen technisch und finanziell umsetzbar sein.

  • Widersprüche vermeiden: Die Anforderungen an das System dürfen sich nicht gegenseitig widersprechen.

So spielt das Requirements Engineering eine Schlüsselrolle für erfolgreiche Projekte, die die Anforderungen der Stakeholder und Nutzer berücksichtigen und so eine hohe Akzeptanz bei der Nutzung des Endprodukts sicherstellen.

Was ist der Unterschied zwischen Requirements Engineering und Anforderungsmanagement?

Das Requirements Engineering wird häufig mit dem Requirements Management, auch als Anforderungsmanagement bezeichnet, verwechselt. Beide Aspekte sind in der Umsetzung durchaus miteinander verbunden, allerdings umfasst das Anforderungsmanagement nur einen kleinen Teilbereich des Requirements Engineerings. Im Anforderungsmanagement geht es vor allem darum, die Anforderungen zu verwalten, während das Requirements Engineering auch die Ermittlung, Erhebung, Dokumentation und Validierung der Anforderungen umfasst.

Klarheit schaffen

Vollständigkeit sicherstellen

Messbarkeit

Relevanz prüfen

Umsetzbarkeit

Der Requirements Engineering Prozess – Schritt für Schritt erklärt

Das Requirements Engineering dient der langfristigen Vermeidung von Missverständnissen und Kostenexplosionen und hilft dabei, strukturiert und planbar ein Projekt umzusetzen – beispielsweise die Entwicklung einer neuen Software. Dabei werden die Anforderungen des Teams, der Stakeholder und der Nutzer berücksichtigt und in den gesamten Entwicklungsprozess integriert.

Im ersten Schritt beginnt das Requirements Engineering immer mit einer initialen Anforderungserhebung. Dabei kommt es nicht nur auf die Vollständigkeit an, sondern auch auf die Relevanz und Definition der Anforderungen. Es ist wichtig, dass diese Punkte klar formuliert werden, um die Messbarkeit und Nachvollziehbarkeit sicherzustellen. Im zweiten Schritt findet mit dem Requirements Engineering eine Verfeinerung der Anforderungen statt, die nach Relevanz geordnet und sorgsam analysiert werden. Hier geht es vor allem darum, die im ersten Schritt definierten Anforderungen auszubauen und genauer zu definieren. Im dritten Schritt werden die Anforderungen genau dokumentiert, ehe sie im Anschluss im vierten Schritt noch einmal validiert werden. Nun ist auch der richtige Zeitpunkt, um innerhalb des Teams zu besprechen, wie sich die Anforderungen sinnvoll in das Endprodukt integrieren lassen.

Herausforderungen im Requirements Engineering

Obwohl der gesamte Prozess recht einfach klingt, geht das Requirements Engineering doch mit vielen Herausforderungen einher. Mehrdeutige und unvollständige Anforderungen können dazu führen, dass die Bedürfnisse der Stakeholder nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das führt im Rahmen der Entwicklung zu Diskrepanzen zwischen Entwicklungsteam und Stakeholdern – und bei der Anwendung des Endprodukts zu einem hohen Mass an Unzufriedenheit. Auch Kommunikationsbarrieren sind bei der gesamten Umsetzung des Requirements Engineerings ein weitverbreitetes Problem, das sich durch die Unterstützung eines Experten vermeiden lässt. So werden Sie Schritt für Schritt in jedem Entwicklungsschritt begleitet.

Process of requirement engineering: firstly the requirements survey, then requirement engineering and lastly document requirements

Agile Requirements Engineering – Flexibilität trifft auf Präzision

Im Rahmen des klassischen Requirements Engineering werden die Anforderungen der Stakeholder gleich zu Beginn definiert und in den unterschiedlichen Entwicklungsschritten analysiert, sortiert und abschliessend definiert. Das agile Requirements Engineering ist, wie der Name schon vermuten lässt, deutlich agiler. Dabei wird das Projekt in verschiedene Zeitabschnitte unterteilt, um eine iterativ-inkrementelle Herangehensweise sicherzustellen. Jeder Zeitabschnitt verfügt über ein eigenes Inkrement, das nach Ablauf eines solchen Zeitabschnitts neu entwickelt wird. Damit bleibt das Projekt über seine gesamte Laufzeit hinweg flexibel und kann bei Bedarf an veränderte Bedingungen angepasst werden. Damit das agile Requirements Engineering funktioniert, müssen die Anforderungen an die iterativen Prozesse angepasst werden. Dafür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, beispielsweise Scrum und Kanban, die diesen Prozess unterstützen.

In der Praxis kommen bei der Umsetzung vor allem User Storys und agile Epics zum Einsatz, die jederzeit einen Überblick über die Anforderungen der Nutzer gewährleisten. Für die Priorisierung der Anforderungen werden Methoden wie MoSCoW oder WSJF eingesetzt, die eine klare Einordnung nach Relevanz ermöglichen.

Der grösste Vorteil des agilen Ansatzes liegt in der höheren Anpassungsfähigkeit, während gleichzeitig eine stärkere Einbindung der Stakeholder möglich ist. So lässt sich das Agile Requirements Engineering gezielt einsetzen, um die Ergebnisse im gesamten Entwicklungsprozess zu verbessern und durch klar definierte Anforderungen zu einem zufriedenstellenden Endprodukt zu führen.

Methoden im Requirements Engineering – Der Werkzeugkasten für Erfolg

Im Requirements Engineering stehen eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden zur Verfügung, um die Anforderungen zu erheben und zu definieren:

  • Interviews und Workshops: Im Rahmen von Interviews und Workshops mit Stakeholdern können die Anforderungen detailliert erhoben werden. Für den Erfolg der Methode kommt es hier vor allem auf klar definierte und formulierte Fragen an.

  • Use Cases und User Storys: Für die Definition der Anforderungen sind Use Cases und User Storys eine beliebte Wahl. Diese Methode hilft dabei, die Anforderungen im Detail zu präzisieren.

  • Prototyping: Durch das Prototyping können die Anforderungen validiert werden, indem sie in einen ersten Prototyp integriert und anschliessend einem Praxistest unterzogen werden.

Methodes within requirement engineering: Interviews and Workshops, Use Cases and User Stories and Prototyping

Requirements Engineering Tools – Effizient durch die richtige Software

Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Requirements Engineering Tools, die die Effizienz steigern und so auch die Ergebnisse verbessern:

  • Jira: Dieses Requirements Engineering Tool ermöglicht eine agile Projektsteuerung und ein flexibles Anforderungsmanagement und wird daher im Alltag sehr häufig verwendet.

  • Confluence: Dieses Tool ist vor allem für die kollaborative Dokumentation sinnvoll und kann auch so den gesamten Prozess hinter dem Requirements Engineering unterstützen.

Anforderungen erfolgreich managen – Best Practices und Tipps

Im gesamten Prozess des Requirements Engineerings treten immer wieder Herausforderungen auf, die es zu bewältigen gilt. So kann es während eines laufenden Projekts durchaus zu Änderungen der Anforderungen durch die Stakeholder kommen, was eine rasche Veränderung der Herangehensweise erfordert. Zudem stellt viele Unternehmen das Stakeholder-Management vor grosse Herausforderungen, die immer wieder eine intensive Konfliktlösung erfordern.

Für ein effektives Anforderungsmanagement sind daher regelmässige Reviews und eine klare Kommunikation notwendig, um ein schnelles Reagieren auf alle Veränderungen sicherzustellen. Der Einsatz von Chance-Management-Prozessen erleichtert das Requirements Engineering zusätzlich und hilft Ihnen dabei, auf Veränderungen schnell reagieren zu können.

Wie funktioniert Requirements Engineering in der Praxis?

Beim Requirements Engineering handelt es sich immer um eine Kombination aus Theorie und Praxis. Im Rahmen der Anforderungen kann mithilfe von User Storys definiert werden, was die Stakeholder erwarten. Im Anschluss gilt es, die Akzeptanzkriterien auf ihre Umsetzbarkeit hin zu überprüfen und durch das Prototyping zu verifizieren. Gleichzeitig ist es wichtig, die Anforderungen entsprechend ihrer Priorität zu sortieren und einzuordnen, wofür bewährte Methoden wie MoSCoW eingesetzt werden können.

Effizienz, Präzision und Nutzerfokus sind hier ganz klare Erfolgsfaktoren, die bei der Umsetzung des Requirements Engineering eine elementare Rolle spielen. Als Requirements Engineering Dienstleister wissen wir, worauf es bei der Umsetzung ankommt. Wir setzen auf bewährte Methoden und klar strukturierte Abläufe, die die Anforderungen der Stakeholder in die gesamte Produktentwicklung mit einfliessen lassen. Neben einer umfassenden Beratung rund um das Thema Requirements Engineering begleiten wir Sie natürlich auch bei der Umsetzung – von der Erhebung und Definition erster Anforderungen bis hin zur abschliessenden Implementierung im Endprodukt.

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Fazit: Requirements Engineering als
Schlüssel zum Projekterfolg

Das Requirements Engineering bietet vielseitige und umfassende Methoden zur Ermittlung, Validierung und Implementierung von Stakeholder-Anforderungen in einem Produkt, einer Software oder E-Commerce Anwendungen. Für die erfolgreiche Umsetzung stehen zahlreiche Methoden und Tools zur Verfügung, die den Prozess begleiten. Als Requirements Engineering Dienstleister unterstützen wir Sie von Projektbeginn bis zur erfolgreichen Umsetzung – und dafür setzen wir auf jahrelange Expertise und viel Erfahrung rund um Requirements Engineering und entsprechende Tools und Methoden.

Überzeugen Sie sich selbst – werfen Sie einfach einen Blick auf unsere abgeschlossenen Projekte, die wir begleitet haben. Natürlich stehen wir Ihnen auch für ein unverbindliches Erstgespräch zur Verfügung.

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